Deutsche Lieder
01. Ob wir rote, gelbe Kragen (Bürgerlied)
- Ob wir rote, gelbe Kragen, Helme oder Hüte tragen
- Stiefel tragen oder Schuh
- |: Oder ob wir Röcke nähen und zu Schuhen Drähte drehen
- Das, ja das tut nichts dazu :|
- Ob wir können präsidieren oder müssen Akten schmieren
- Ohne Rast und ohne Ruh
- Ob wir just Collegia lesen oder aber binden Besen
- Das, ja das tut nichts dazu
- Ob wir stolz zu Rosse reiten oder ob zu Fuß wir schreiten
- Fürbaß unserm Ziele zu
- Ob uns Kreuze vorne schmücken oder Kreuze hinten drücken
- Das, ja das tut nichts dazu
- Aber ob wir neues bauen oder Altes nur verdauen
- Wie das Gras verdaut die Kuh
- Ob wir in der Welt was schaffen oder nur die Welt begaffen
- Das, ja das tut was dazu
- Ob im Kopfe etwas Grütze und im Herzen Licht und Hitze
- Daß es brennt in einem Nu
- Oder ob wir hinter Mauern stets im Dunkeln träge kauern
- Das, ja das tut was dazu
- Ob wir rüstig und geschäftig wo es gilt zu wirken kräftig
- Immer tapfer greifen zu
- Oder ob wir schläfrig denken: Gott wird's schon im Schlafe schenken
- Das, ja das tut was dazu
- Drum ihr Bürger, auf ihr Brüder, alle eines Bundes Glieder
- Was auch jeder von uns tu
- Alle, die dies Lied gesungen, so die Alten wie die Jungen
- Tun wir, tun wir was dazu
- Aus der bürgerlichen Revolution 1848
- Worte: umstritten
- Weise: traditionell ("Prinz Eugen, der edle Ritter")
02. Mädchen, Männer, Meister
- Mädchen, Männer, Meister, kommt in unsere Runde
- Keinem sei der Platz verwehrt, wie es Brauch im Bunde
- Tanderadei, tanderadei, schön singt die Nachtigall
- Von der Runde frohem Schall hallt das Lager wieder
- Und es singt Frau Nachtigall ihre schönsten Lieder
- Tanderadei...
- Ist auch dieses Liedes Schall allzu rasch verklungen
- Sommerlust ist überall, freuet euch, ihr Jungen
- Tanderadei...
03. In die Sonne, die Ferne
- In die Sonne, die Ferne hinaus
- Laßt die Sorgen, den Alltag zu Haus
- |: Von Bergen über grüne Auen
- Lohnt es sich zu schauen, in die weite Welt :|
- Kommt der Frühling zu uns in das Land
- Nehmt das Ränzel, die Klampfe zur Hand
- Durch fremde Lande wollen fahren
- Junge frohe Scharen, in die weite Welt
- Wenn das Feuer die Nacht weit erhellt
- Und wir stehen zusammengesellt
- Dann klingen unsere alten Lieder
- Von den Bergen wider in die weite Welt
- Mag einst Tod und Verderben uns droh'n
- Wir hoffen, wir kommen davon
- Denn wir lieben das Dasein auf der Erde
- Ewig junges Werden in der weiten Welt
- Worte: Wilhelm Sell, Kurt Hoppstädter
- Weise: Wilhelm Sell
04. Es wollt' ein Bauer früh aufstehn
- Es wollt' ein Bauer früh aufstehn
- Es wollt' ein Bauer früh aufstehn
- Wollt' 'naus in seinen Acker gehen
- Fateritaralala fateritara
- Und als der Bauer nach hause kam
- Da wollt' er was zu fressen ha'm
- Ach Lieschen, koch mir Hirsebrei
- Mit Bratkartoffeln und Spiegelei
- Und als der Bauer saß und fraß
- Da rumpelt in der Kammer was
- „Ach liebe Frau, was ist denn das?
- Da rumpelt in der Kammer was!“
- „Ach lieber Mann, das ist der Wind
- Der raschelt dort am Küchenspind“
- Der Bauer sprach: „Will selber sehn
- Will selber in die Kammer gehn“
- Und als er in die Kammer kam
- Stand der Pfaff' da, zog sich die Hosen an
- „Ei Pfaff', was machst' in meinem Haus?
- Ich schmeiß dich ja sogleich hinaus!“
- Der Pfaffe sprach: „Was ich verricht':
- Deine Frau, die kann die Beicht' noch nicht“
- Da nahm der Bauer ein Ofenscheit
- Und haut' den Pfaffen, daß er schreit
- Der Pfaffe schrie: „Oh Schreck, oh Grauß“
- Und hielt den Arsch zum Fenster raus
- Da kamen die Leut' von nah und fern
- Und dachten, es sei der Morgenstern
- Der Morgenstern, der war es nicht
- Es war des Pfaffen Arschgesicht
- So soll es allen Pfaffen gehn
- Die nachts zu fremden Weibern gehn
- Und die Moral von der Geschicht':
- Trau nie des Pfaffen Arschgesicht!
Worte und Weise: traditionell
05. Wer wird die Rosen brechen
- Wer wird die Rosen brechen wenn Sommerszeit beginnt?
- Wer wird den Mädchen winken zum Tanzen und zum Trinken
- Wenn wir im Felde sind?
- Leb wohl, Herzallerliebste, Herzallerliebste mein
- Die Trommel hat geschlagen, kein Weinen hilft, kein Klagen
- Es muß geschieden sein
- Ich brech' ein grünes Zweiglein und steck's an meinen Hut
- Ja, Hoffnung will ich tragen, auch an den schwersten Tagen
- Und bleiben wohlgemut
- Und wenn im Schlachtgetümmel mein jung-frisch Herze bricht
- Soll blühen auf meinem Grabe, weil ich so lieb dich habe
- Das Blümlein Vergißmeinnicht
06. Endlos lang zieht sich die Straße
- Endlos lang zieht sich die Straße
- Hinter Wolken dämmert Morgen
- |: Früher Vogel ruft im Walde
- Nebel steigt von Berg und Halde :|
- Auf dem blauen Tuch der Blusen
- Liegt der Staub der vielen Stunden
- Schweigend zieht die junge Horte
- Weiter Weg braucht wenig Worte
- Wer kann unsere Schritte messen
- Wer kann unser Wollen wägen?
- Alle, die mit uns marschieren
- Werden Weg und Ziel erspüren
- Neuer Tag wird Sonne bringen
- Sonne ruft das junge Leben
- Dunkel kann es nicht mehr halten
- Muß zu Hohem sich entfalten
Worte und Weise: Kurt "turi" Kremers
07. Auf vielen Straßen dieser Welt
- Auf vielen Straßen dieser Welt
- Habt ihr euch sorglos rumgetrieben
- |: So ohne Zelt und ohne Geld
- Der Tippelei verschrieben :|
- Was galt euch Armut, was Gefahr?
- Ihr habt verachtet und zerschunden
- Da draußen treibend, Jahr für Jahr
- Doch euer Glück gefunden
- Habt manches Lied der Einsamkeit
- Wohl in die Nacht hinausgesungen
- Auf fremden Meeren fern der Zeit
- Ist euer Sang verklungen
08. Nun lustig, lustig
- Nun lustig lustig, ihr lieben Brüder
- Und leget all eure Arbeit nieder
- Und trinkt ein Glas Champagnerwein
- Und trinkt ein Glas Champagnerwein
- Denn unser Handwerk, das ist verdorben
- Die letzten Saufbrüder sind gestorben
- Es lebet keiner mehr als ich und du
- Schifflein, Schifflein, nun tu dich wenden
- Und laß dich hin nach Riga senden
- Wohl zu der russ'schen Seekaufshandelsstadt
- Und auch in Polen ist nichts zu holen
- Man kommt von dort nicht unbestohlen
- In Danzig fängt die Sauferei schon an
- Doch wollen wir es noch einmal wagen
- Und wollen fahren nach Kopenhagen
- Wohl zu der dänischen Reichsresidenz
- Dann geht es Heim wohl an den Main
- Denn Frankfurt steckt noch voller Äppelwein
- Der letzte Heller muß versoffen sein
09. Tanzen die Dohlen
- |:Tanzen die Dohlen und treiben überm Grund:|
- |:In öden Felsen, da ist mein Lied allein
- Nur die Nebeltücher zieh'n mit ihm durch den Stein:|
- Hütten verlassen zerfallen an dem Weg
- Säß gern am Feuer, die Pfanne auf dem Herd
- Eine Flasch' Wacholder, die hätten wir geleert
- Droben am Sattel, da geht der Regenwind
- Dort bei dem Kreuze, da hocken wir beisamm'
- Wo die Dohlen tanzen und schreien überm Kamm
- Worte: Roland Eckert
- Weise: französisches Volkslied
10. Wir wollen zu Land ausfahren
- Wir wollen zu Land ausfahren, wohl über die Fluren weit
- Aufwärts zu den klaren Gipfeln der Einsamkeit
- Wollen lauschen, woher der Sturmwind braust
- Wollen schauen, was hinter den Bergen haust
- Und wie die Welt so weit, und wie die Welt so weit
- Silberne Wasser dann klingen, sie sollen unser Weiser sein
- Froh wir wandern und singen Lieder ins Land hinein
- Und brennt unser Feuer an gastlicher Stadt
- So sind wir geborgen und schmausen uns satt
- Und die Flamme leuchtet darein
- Und wandelt aus tiefem Tale heimlich und still die Nacht
- Und sind vom Mondenstrahle Gnomen und Elfen erwacht
- So dämpfet die Stimme, die Schritte im Wald
- So seht ihr, so hört ihr manch Zaubergestalt
- Die wallt mit uns durch die Nacht
- Es blüht im Walde tief drinnen die Blaue Blume fein
- Die Blume zu gewinnen zieh'n wir in das Land hinein
- Es rauschen die Bäume, es murmelt der Fluß
- Und wer die Blaue Blume finden will, der muß
- Ein Wandervogel sein
- Worte: Hjalmar Kutzleb
- Weise: Kurt von Burkersroda
11. Wildgänse rauschen durch die Nacht
- Wildgänse rauschen durch die Nacht
- Mit schrillem Schrei nach Norden
- Unstete Fahrt, habt acht, habt acht
- Die Welt ist voller Morden
- Fahrt durch die nachtdurchwogte Welt
- Graureisige Geschwader
- Fahlhelle zuckt und Schlachtruf gellt
- Weit wallt und wogt der Hader
- Rausch zu, fahr zu, du graues Heer
- Rauscht zu, fahrt zu, nach Norden
- Fahrt ihr nach Süden übers Meer
- Was ist aus uns geworden?
- Wir sind wie ihr ein graues Heer
- Und fahr'n in Kaisers Namen
- Und fahr'n wir ohne Wiederkehr
- Rauscht uns im Herbst ein Amen
- Worte: Walter Flex
- Weise: Robert Götz
Lieder der Bündischen Jugend (MP3)
Gesang und Musik: Vigrid, Mai 2006

Die PDF Datei enthält die Akkorde!
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