Julfest und Wintersonnwendfeier des SperaBundes


Julfest und Wintersonnwendfeier 2005 | Sperabund

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Gemäß uralter indogermanischer Tradition fand sich zum 17. Tag des Julmondes der SpēraBund, eine heidnische Kult- und Kampfgemeinschaft samt ihrer Freunde, darunter ein Vertreter der Gemeinschaft Slawische Einheit, ein, um das Julfest und damit die sich ankündigende Rückkehr der Sonne – verehrt als Sonne-Hagal– zu voller Kraft zu feiern. Zum Ort der Sonnwendfeier wurde ein abgelegenes und winterlich verschneites Tal im Rheinland gewählt.

Die Natur bot den Feiernden einen unvergeßlichen Rahmen und spielte tagsüber und vor allem in der Nacht des Kultes noch rechtzeitig ihre Stärken aus: Schneetreiben und winterliche Kälte, ein klarer Sternenhimmel und ein erhabener Vollmond, der die Nächte taghell erleuchtete.

Schon zum Freitag wurde der Kultplatz vorbereitet und rituell eingehegt, sodaß in freier Natur versteckt, ein spirituell gereinigter und heiliger Bezirk unweit der Unterkunft entstand. Die Verantwortung für Weihung und Einhegung oblag dem Weihewart des SpēraBundes, der stellvertretend und als Erster unter Gleichen den Platz und das Opfer der Gemeinschaft vorbereitete.

Der Freitag als Tag von Anreise und Zusammenkunft, bot der Kultgemeinschaft genug Zeit, um im Gespräch das vergangene Jahr vorüberziehen zu lassen und in Rückschau über die besonders bewegenden Erfahrungen zu sprechen, die das sich dem Ende zuneigende Jahr brachte. Im Rahmen einer Wanderung durch die umliegenden Wälder, konnten diese Gespräche vertieft, aber auch die von der Natur ausgehende Stille genossen werden, die uns an den in der Moderne verlorenen Sinn des Jul- und Weihnachtsfestes (vgl. gotisch wi(h)= heilig) erinnerte: Auf dem heiligen Scheitelpunkt des Jahres innezuhalten und dieses vor dem Hintergrund der Rückkehr der Sonne, würdig abzuschließen.

Gemäß des Grundsatzes, daß den sich in Natur und Gemeinschaft, Leben und Tod manifestierenden Göttern zu danken und zu opfern ist, stand der Samstag im Zeichen des Kultes und damit der durch Ehre und Tat geheiligten Forderung: „Wir geben, damit ihr Götter gebt!“.

Nach Abendessen und Trank in geselliger Runde, zog die Kultgemeinschaft gegen Mitternacht im Schein der Fackeln zum eingehegten Platz, der darauf dreimal umschritten wurde. Die Entzündung von vier Schwedenfeuern (Feuer, die in längsgekerbten und mit Spänen gefüllten Holzscheiten entzündet werden) tauchte den Kultplatz solange in ein rötliches Licht, bis der Vollmond die Wolkendecke aufriß und den Blick auf die Sterne freigab. Die Gemeinschaft verharrte in Schweigen, bis das Kultfeuer entzündet wurde und der Weihewart das Wort an die versammelte Gemeinschaft richtete: „Diese erste Sonnwendfeier des SpēraBundes ist Beweis unseres Willens, das Ewige im Strom indogermanischer Spiritualität zu suchen und das, was einst in Größe und Anmut waltete, neu zu entdecken und zu gestalten“. Darauf nahm jeder Bündler und Gast, nachdem den Göttern der erste Schluck zukam, das Horn und trank den Met. Ein Kranz, gebunden mit den Schleifen in den Farben unseres Bundes (rot wie das Blut, grün wie die spendende Natur, schwarz wie die tiefgründende Erde) wurde wie manch anderes Opfer dem Feuer anvertraut, das unsere Wünsche und Hoffnungen durch die neun Welten tragen sollte und hell aufloderte, als es den Kranz verzehrte. Noch einmal kreiste das Horn und zahlreiche Feuersprüche wurden ausgebracht. Besonderer Gruß und Spruch galt dem Vertreter der Slawischen Einheit, der diese, den in indogermanischer Verbundenheit mit uns stehenden Heiden in Rußland überbringen sollte. Der Wunsch eines Bündlers „Ich wünsche den hier Versammelten ein erfolgreiches und erfülltes neues Jahr!“ beendete den ersten Teil des Kultes.

Nachdem sich die Gäste und Freunde auf den Rückweg zur Unterkunft gemacht hatten, richtete der Weihewart seine Worte an die Verbleibenden und insbesondere an zwei Männer, die sich in dieser Stunde dem SpēraBund anschließen wollten. In Einklang mit dem Walten des Hohen und Bindegottes Ziu/Tyr/Tiwaz herigasti, ebenso genannt: Mars Thingso, wurden diese gebunden und kurz darauf von den Fesseln des profanen Lebens befreit, zu Mitgliedern unseres Speers.


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